Inspiratives

Aufruf

In meinen Jahren als Sterbebegleiterin in einem Hospiz und als Seelsorgerin in verschiedenen Gemeinden und Arbeitsfeldern haben sich viele Berichte und Erlebnisse angesammelt, die in die Kategorie 'ungewöhnlich' gehören. Dazu gehören Engelbegegnungen, präkognitive Träume, luzide Träume, Wahrnehmungen von Verstorbenen, Botschaften die aus dem Nichts zu kommen scheinen aber grosse Relevanz für das eigene Leben haben. Durch die Fortschritte in der Medizin und der Verfeinerung der Wiederbelebungstechniken gibt es mehr Menschen die 'zurückgeholt' wurden und von ihren Erlebnissen berichten konnten. Gerade vor einigen Wochen hat mir ein Gemeindemitglied eine sehr persönliche Erfahrung geschildert - es war ein äusserst eindrückliches Nah-Toderlebnis, das diese Person vor mehr als zehn Jahren hatte und bis jetzt nur ganz wenigen Menschen erzählt hatte -vor allem aus Angst als 'nicht ganz richtig' angesehen zu werden.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass jemand mit so einem Erlebnis oft sehr alleine gelassen wird, weil das was sich unserem alltäglichen Erfahrungshorizont entzieht, nicht recht eingeordnet werden kann und dann aus Hilflosigkeit negiert wird. Alles, was sich uns normalerweise als Deutungsrahmen anbietet, sind pathologisierende Erklärungsversuche.

Die Erfahrungen dieser Menschen und auch ein paar meiner eigenen Erlebnisse haben sich in mir unterdessen zur Gewissheit verdichtet, dass gewöhnliche Menschen ungewöhnliche Erfahrungen machen - und zwar geschieht das häufiger, als man gemeinhin annimmt. Anstatt solche Erlebnisse zu negieren oder als irrelevant vom Tisch zu wischen, möchte ich sie würdigen als Zeugnisse einer grösseren Realität.

Nun mein Aufruf an Sie:

Falls Sie Erinnerungen haben an ein ungewöhnliches Erlebnis, egal wie weit es zurückliegt, egal wie gross oder wie klein, möchte ich Sie ganz herzlich einladen, mich zu kontaktieren um das Erlebnis zu schildern. Meine Einladung gilt, auch wenn Sie sich (noch) keinen Reim darauf machen können, oder Ihnen die Worte fehlen es zu beschreiben. Vielleicht können wir im Gespräch einpaar Dinge zu verstehen versuchen - oder wir können es auch einfach so stehen lassen.

Mit meinen bereits gesammelten Berichten und den Ihrigen als Basis möchte ich gerne ein Projekt für die Gemeinde realisieren das sich entweder in einem seelsorgerlichen, oder einem erwachsenenbildnerischen Angebot niederschlagen kann, oder in einem Buch oder in einer Predigtreihe.

Wir können entweder zu einem Kaffe zusammensitzen oder Sie können mir auch schreiben oder einfach telefonieren.
Nicht nur weil ich von berufs wegen der Schweigepflicht unterliege, werde ich Ihre Erfahrungen mit Diskretion und mit Respekt behandeln, sondern auch weil mir die persönliche Natur solcher Erlebnisse sehr bewusst ist.

Mit herzlichem Gruss und vielleicht bis bald,

Ihre Pfarrerin

Sonja Wieland

Tel. 079 849 74 94